Herren L-UPL
19.02.2018

Auswärtssieg in Kloten zum Qualiabschluss

Der UHC Uster revanchiert sich am Tag nach dem erstmaligen NLA-Playoffeinzug der Clubgeschichte bei den Kloten-Bülach Jets für die Heimniederlage Mitte November 2017 und bezwingt die Zürcher Unterländer zum Abschuss der Qualifikation in der Sporthalle Ruebisbach mit 7:5.

Die Ustermer stellten in den ersten 20 Spielminuten unter der Beweis, dass bei den verdienten Feierlichkeiten am Abend zuvor nach dem Heimsieg gegen Wiler-Ersigen und der damit verbundenen Playoffqualifikation keineswegs über die Stränge geschlagen wurde. Die Zürcher Oberländer nahmen gleich das Heft in die Hand, und Topscorer Manuel Hummer sowie der Schwede Oskar Henriksson brachten die Gäste mit 2:0 in Front. Wenige Sekunden vor der Pause erzielte Alireza Tahmasebi den Anschlusstreffer für die Jets. Dies brachte die Ustermer jedoch überhaupt nicht aus dem Konzept, im Gegenteil. Im Mitteldrittel bauten Anjo Urner und Andrea Vitali den Vorsprung auf 4:1 aus, so dass das Heimteam bereits in der 28. Minute zum Timeout zurückgreifen musste. Die Wirkung blieb aus, insbesondere weil kurz darauf Daniel Dürst wegen Stossens auf die Strafbank geschickt wurde, was die Zürcher Oberländer zum fünften Treffer nutzten, wobei dieser aus der Sicht der Heimmannschaft äusserst unglücklich zustande kam, weil Simon Suter und Klotens Verteidiger Janis Rajeckis einen Prellball produzierten, der in hohem Bogen provozierend langsam über Jets-Keeper Patrick Dürst hinweg und hinter diesem ins Tor fiel.

Ganz anders das Bild im letzten Drittel: Das Klotener Passspiel funktionierte plötzlich und die Jets spielten sich mit sehenswerten Kontern und Spielzüge durch die Ustermer Verteidigung. Innerhalb von sechs Minuten schlossen die Zürcher Unterländer bis zum 4:5 auf, so dass sich auch Simon Meier zu einem Timeout genötigt sah. Florian Bolliger schien das dort Gesagte beeindruckt zu haben, denn wenig später zog er mit dem Ball an der Schaufel auf unwiderstehliche Art durch die Klotener Platzhälfte in Richtung Patrick Dürst und netzte ein, bevor ein Jets-Verteidiger auch nur auf Idee kam, einzugreifen. Viereinhalb Minuten vor Schluss nutzten aber auch die Jets ein Überzahlspiel zum erneuten Anschlusstreffer; Urner sass wegen Stossens draussen. 33 Sekunden vor dem Abpfiffmachte aber Suter mit dem siebten Ustermer Treffer alles klar. Da sich Zug United zu Hause gegen Chur Unihockey durchsetzte, verblieben die Zürcher Oberländer trotz des Auswärtserfolgs auf dem achten Tabellenrang was bedeutet, dass die erste Playoffserie der Clubgeschichte gegen den elffachen Schweizermeister SV Wiler-Ersigen gespielt wird.

Uster-Coach Simon Meier zeigte sich nach dem Spiel zwar erfreut, dass man sich dem Aufbäumen der Jets erfolgreich hatte entgegenstellen können, hinsichtlich der folgenden Playoffserie mass er dem aber keine allzu grosse Bedeutung zu: „Davon können wir uns nichts kaufen. Nun beginnt in den Playoffs alles wieder bei Null.“ Nach dem Grund gefragt, weshalb es nach dem Scheitern in der letzten Saison heuer mit der Playoffqualifiaktion geklappt hat, verweist Meier auf die positive Entwicklung des Teams. „Gegenüber der vergangenen Spielzeit haben wir spielerisch einen grossen Schritt nach vorne gemacht und konnten diesbezüglich auch mit den Spitzenteams mithalten.“ Zu Saisonbeginn sei dies noch durch einige unglücklich verlorene Spiele übertüncht worden, als man mehrmals einen Vorsprung nicht über die Zeit bringen konnte. „Wir haben das im Nachhinein jeweils im Team thematisiert und konstant weitere Details verbessert, so dass sich der Erfolg doch noch einstellen konnte.“ Ein grosses Lob Meiers an seine Spieler betrifft den Fakt, dass trotz der Rückschläge während der Saison nie die Köpfe hängen gelassen wurden. „Klar haben wir uns über die blöden Niederlagen geärgert, aber von Resignation war in diesem Team keine Sekunde lang was zu spüren. Wir hatten den Fokus auch nicht ständig auf die Tabelle gerichtet, sondern uns einfach darum gekümmert, wo wir uns in unserem Spiel noch verbessern mussten.“

Gegen den elffachen Schweizermeister kann der UHC Uster im Playoff-Viertelfinal völlig befreit und ohne Druck aufspielen. Ein eher seltener Umstand. „Eine gewisse Unbeschwertheit kann uns sicher beflügeln. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man Playoffs spielen kann, ohne Panik haben zu müssen, dass bei einem Misserfolg plötzlich der Abstieg droht. Es ist aber vor allem wichtig, dass wir die Zeit bis zum Playoffbeginn dazu nutzen, die Spannung im Team wieder aufzubauen, die am Samstagabend sicher etwas abgefallen ist; dazu bleibt uns nicht allzu viel Zeit.“

Keiner, der es insbesondere ihm nicht gönnen würde: Als einziger Spieler war Thomas Aellig bei sämtlichen bisherigen Ustermer Versuchen seit der Saison 2004/05, sich für die NLA-Playoffs zu qualifizieren, mit dabei. Dass es nun in der letzten Saison seiner 17-jährigen Spielerkarriere beim UHCU doch noch geklappt hat, bezeichnet Thomi selber als „sehr speziell“. „Im Verein scherzte man ja oft, dass ich spielen werde, bis wir es in die Playoffs schaffen, und jetzt, nachdem ich meinen Rücktritt auf Ende Saison erklärt hab, klappt es tatsächlich doch noch.“ Der Grund für den Erfolg ist für den Teamsenior kein Geheimnis: der Team-Spirit. „Das Kompliment gehört dem ganzen Team, insbesondere für die Leistung in den vergangenen Wochen.“ Nach dem unglücklich verlorenen Spiel gegen Chur habe man sich wieder fangen und beginnend mit dem hart erkämpften und enorm wichtigen Sieg gegen Thun diesen tollen Schlussspurt hinlegen können. „Der Grund für diesen Erfolg liegt darin, dass jeder einzelne das Team in den Vordergrund gestellt hat. Egal, wer gespielt hat, immer war das Vertrauen in die anderen Mitspieler vorhanden.“ Für die Playoffs sei der Druck, mit dem man aber sehr gut habe umgehen können nun weg. Aber: „Wir haben bisher Spiel für Spiel genommen. Dies ist nun auch in der Vorbereitung auf die Playoff-Matches wichtig. Der Kontrahent heisst zwar Wiler-Ersigen, aber wir müssen schauen, dass wir in anderthalb Wochen für diese Herausforderung parat sind und beim Gegner nicht das Gefühl aufkommt, dass das eine einfache Sache wird gegen den UHC Uster.“

Das Abenteuer Playoff-Viertelfinal beginnt für die Zürcher Oberländer am kommenden Sonntag, 25. Februar, mit dem Auswärtsspiel bei Wiler-Ersigen. Verzichten müssen die Ustermer in den Playoffs wie befürchtet auf Verteidiger Tobias Ledergerber, der sich am Samstagabend im Spiel gegen Wiler-Ersigen verletzt hatte. Die traurige Diagnose lautet auf einen zweifachen Kreuzbandriss.

Bericht: P.W.

 

Kloten-Bülach Jets – UHC Uster 5:7 (1:2, 0:3, 4:2)

Sporthalle Ruebisbach, Kloten. – Zuschauer: 198 – SR: Hürzeler /Peter. – Tore: 13. Hummer (Klauenbösch) 0:1. 16. Henriksson (Hummer) 0:2. 20. Tahmasebi (Sokka) 1:2. 26. Urner (Henriksson) 1:3. 28. Vitali (Berweger) 1:4. 32. Suter (Henriksson) 1:5. 48. Cathomas (Immonen) 2:5. 51. Immonen (Kapp) 3:5. 54. Rajeckis (Immonen) 4:5. 55. Bolliger 4:6. 57. D. Dürst (Kapp) 5:6. 60. Suter (Klauenbösch) 5:7. – 2 mal 2 Minuten gegen Jets, 1 mal 2 Minuten gegen Uster. – UHC Uster: Tschopp; Henriksson, Klauenbösch; Bolliger, Steiger; Heierli, Aellig; Schubiger, Urner, Hummer; Nideröst, Berweger, Suter; Kellermüller, Juhola, Büsser; Holenstein, Vitali. – 28. Timeout Jets. 54. Timeout Uster.




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