Herren L-UPL
08.01.2017

Die Nerven behalten

Mit dem wichtigen 5:2-Sieg gegen Thun glückte dem UHC Uster am Samstagabend im heimischen Buchholz der Start zur Aufholjagd auf Tabellenrang 8. Für die Berner Oberländer hingegen dürften die Playoffs definitiv ausser Rang und Traktanden gefallen sein.

Die Nerven behalten

Mit dem wichtigen 5:2-Sieg gegen Thun glückte dem UHC Uster am Samstagabend im heimischen Buchholz der Start zur Aufholjagd auf Tabellenrang 8. Für die Berner Oberländer hingegen dürften die Playoffs definitiv ausser Rang und Traktanden gefallen sein.

Das Schlussergebnis von 5:2 mag vielleicht etwas darüber hinwegtäuschen, dass die Partie zwischen dem Zehnten und dem Elften der laufenden Meisterschaft bis fünf Minuten vor Spielende zumindest resultatmässig eine äusserst ausgeglichene und spannende Angelegenheit war. Dies lag daran, dass die Zürcher Oberländer aus ihrer teilweise drückenden spielerischen Überlegenheit zu wenig Zählbares herausholten. Die mangelnde Effizienz des Heimteams vor dem Tor liess die Thuner bis zuletzt auf Punktegewinne hoffen, obwohl die Berner ohne ihren schwedischen Legionär Johan Börjegren angetreten waren, der nach seinem Heimataufenthalt über den Jahreswechsel noch Trainingsrückstand aufwies. Bei den Ustermern nahm der Finne Markus Kulmala zumindest auf der Bank Platz und griff dann später auch noch ins Spielgeschehen ein.

In den ersten zehn Spielminuten war klar ersichtlich, dass dieses Spiel hinsichtlich der Chancen auf eine Playoffqualifikaton für beide Teams äusserst wichtig war. Vorsicht und Ballbesitz standen an erster Stelle, und der Erfolg wurde zumeist mit Weitschüssen gesucht. Für die gefährlichsten Aktionen sorgte vorerst die dritte Linie mit Simon Suter, Florian Hafner und dem U21-Junioren Romano Schubiger auf der Centerposition. Erst scheiterte Letzterer in der siebten Minute nach einem schnellen Vorstoss und einem genauen Zuspiel von Hafner an Thun-Goalie Marcel Straubhaar, und drei Minuten später war es Hafner selbst, der den Ball nur knapp über das Quergestänge spedierte.

Ab diesem Zeitpunkt verstärkten die Ustermer ihre Offensivbemühungen, was in der 16. Spielminute mit dem Führungstreffer belohnt wurde. Nicola Heierli hatte einen trockenen Schlenzer von Anjo Urner unhaltbar für Straubhaar abgelenkt. Allerdings gelang den Berner Oberländern 33 Sekunden vor Drittelsende der Ausgleich, als ein von Oliver Stulz von der Mittellinie aus abgegebener Schuss völlig überraschend den Weg ins Tor fand, weil Uster-Keeper Christoph Tschopp die Sicht verdeckt war. Das 1:1 war ein guter Lohn für die Thuner, die bis dahin nur nach einem Freistoss und nach einem Konter wirkliche Torgefahr hatten produzieren können.

Der zweite Abschnitt begann um einiges animierter, und bereits nach zweieinhalb Minuten brachte Silvan Bolliger, der seine Verletzung vom Spiel gegen Chur Mitte Dezember auskuriert hat, seine Farben wieder in Führung. Den Assist liess sich Goalie Tschopp zuschreiben, der blitzschnell reagiert und den freistehenden Bolliger mit einem weiten Zuwurf übers ganze Feld bedient hatte. Auch in diesem Drittel hatten die Zürcher Oberländer ein Chancenübergewicht, brachten den Ball aber auch während einer zweiminütigen Überzahl nicht im Netz unter. Insbesondere Topscorer Manuel Hummer und dem quirligen Hafner stand das Glück mehrmals nicht zur Seite. Zuletzt hatte das Heimteam noch Glück, dass der Thuner Topscorer Thomas Kropf allein vor Tschopp den Ball nicht unter Kontrolle brachte und man den Eintorevorsprung diesmal mit in die Pause nehmen konnte.

Zu Beginn des Schlussdrittels hatten die Ustermer ihre stärkste Phase, als sie die Gäste in deren eigenen Spielhälfte einschnürten und ein Powerplay bei fünf gegen fünf Spielern aufzogen. Mit dabei war nun auch Markus Kulmala, nachdem er bereits beim erwähnten Überzahlspiel im zweiten Abschnitt kurz zum Einsatz gekommen war. Aber auch dem Finnen blieb trotz der drückenden spielerischen Überlegenheit ein Torerfolg verwehrt, genauso wie dem Schweden Oskar Henriksson, bei dessen sattem Schuss die Latte für den geschlagenen Straubhaar rettete.  Es war dann tatsächlich an Juniorenspieler Schubiger, mit seinem ersten NLA-Treffer für den überfälligen 3:1-Zwischenstand zu sorgen, indem er einen gut getimten Pass von Thomas Ledergerber entschlossen einnetzte.

Es wäre nun aber nicht der UHC Uster, wenn man den Zweitorevorsprung ruhig und souverän über die Runden gebracht hätte. Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff liess sich Henriksson von Kropf den Ball abluchsen, der bediente Kollege Jonas Wettstein, und die Thuner lagen wieder in unmittelbarer Schlagdistanz. Anders als in verschiedenen Spielen der bisherigen Saison behielten die Ustermer jedoch die Nerven und hielten den Druck auf den Gegner aufrecht. Nachdem Kulmala an Goalie Straubhaar und Hummer am Pfosten erst noch knapp gescheitert waren, konnte letzterer in der 55. Minute einen blind gespielten aber haargenau auf seiner Schaufel landenden Pass von Raphael Berweger zum 4:2 ins Tor schieben.

Diesmal war es an Schiedsrichter Bruno Zähnler, für unnötige Spannung in der Schlussphase zu sorgen, indem er den Ustermer Thomas Aellig vier Minuten vor Spielende wegen unsportlichen Verhaltens auf die Strafbank schickte, was das Publikum im Buchholz weder verstehen noch goutieren konnte. Aber auch dadurch liess sich das Heimteam nicht aus dem Konzept bringen. Obwohl die Thuner im Überzahlspiel ihren Goalie durch einen sechsten Feldspieler ersetzten, vermochten sie nicht mehr zu reüssieren, nicht zuletzt auch wegen einer Glanztat des nach Spielende nicht zu unrecht zum „Best Player“ ausgezeichneten Tschopp. Topscorer Hummer verbuchte in der Schlussminute noch mit einem coolen Lupfer ins leere Tor seinen 22. Saisontreffer.

Während die Thuner nach dieser Niederlage nun bereits 13 Punkte Rückstand auf den Strich haben, konnten sich die Ustermer wegen der Niederlage von Waldkirch-St. Gallen gegen Alligator Malans wieder bis auf sechs Zähler an den ersehnten achten Tabellenrang heranarbeiten und nach Punkten zu den neuntplatzierten Kloten-Bülach Jets aufschliessen, die ihrerseits bei Chur Unihockey den Kürzeren zogen. Für das zweite Heimspiel an diesem Wochenende am Sonntag gegen die Tigers Langnau ist jedoch zu hoffen, dass die Toreffizienz noch etwas gesteigert wird, denn der Gegner konnte sich beim 13:6 im Emmentaler Derby gegen Tabellenschlusslicht Grünenmatt so richtig warm schiessen.

UHC Uster – UHC Thun 5:2 (1:1, 1:0, 3:1)
Buchholz, Uster. – 287 Zuschauer. – SR: Scherrer/Zähnler.
– Tore: 16. Heierli (Urner) 1:0. 20. Stulz (M. Fankhauser) 1:1. 23. S. Bolliger (Tschopp) 2:1. 52. (51:17) Schubiger (Ledergerber) 3:1. 52. (51:57) Wettstein (Kropf) 3:2. 56. Hummer (Berweger) 4:2. 60. Hummer 5:2.
– Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Uster, 1 mal 2 Minuten gegen Thun. – UHC Uster: Tschopp; F. Bolliger, Gallati; Ledergerber, Aellig; Heierli, Steiger; Nideröst, Berweger, Hummer; Schubiger, Hafner, Suter; S. Bolliger, Henriksson, Urner; Holenstein, Scherrer, Büsser, Kulmala. – 46. Lattenschuss Henriksson. 55. Pfostenschuss Hummer. 56. Timeout Thun.

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