Das Steuer im letzten Moment noch rumgerissen
Der UHC Uster schien zum Auftakt der Challenge Round trotz einer 3:0-Führung das Spiel gegen den UHC Thun noch aus der Hand zu geben. Klauenböschs spätes Ausgleichstor sowie Hurnis Treffer in der Verlängerung liessen letztendlich im Buchholz doch noch das Heimteam jubeln.
Als Filip Karlsson zwei Minuten nach Beginn des Mitteldrittels seinen bereits dritten Treffer in die Maschen hinter Thun-Keeper Sven Körner hämmerte, schien das Ustermer Schiff in dieser Auftaktpartie zur Challenge Round mit der 3:0-Führung im Rücken sicherer See entgegenzufahren. Grosser Irrtum: Die Berner Oberländer liessen in der Folge noch ein schweres Unwetter im Buchholz auffahren, das die Zürcher Oberländer Crew noch mächtig ins Schwimmen bringen, glücklicherweise aber nicht untergehen lassen sollte.
Innerhalb von nur gerade zehn Minuten nach Karlssons Hattrick bewerkstelligten die Gäste die drei Tore zum Ausgleich, wobei der zweite Berner Oberländer Treffer aus einem Überzahlspiel resultierte, nachdem Markus Kulmala von den Referees zum grossen Unverständnis des Finnen sowie der Ustermer Entourage wegen unkorrekten Abstands bei einem Thuner Freistoss auf die Strafbank geschickt worden war. Der Ärger darüber war in den Zürcher Oberländer Reihen wohl noch so gross, dass man sich nur gerade 17 Sekunden später von einem Konter überraschen liess, den der von Keeper Körner (!) lancierte Jonas Ruch mit dem Treffer zum 3:3 abschloss.
Viel Spektakel dann im dritten Spielabschnitt: Erst liessen die Ustermer in einer zweiminütigen Überzahl nicht nur mehrere vielversprechende Möglichkeiten ungenutzt, sondern kassierten kurz vor Ablauf der Thuner Strafe auch noch einen Shorthander. Auf dieses Ungemach reagierte das Heimteam stark, nämlich mit den beiden Toren von Jean-Luc Klöti und Markus Kulmala zur 5:4-Führung. Und wäre Marco Klauenböschs Abschluss in der 50. Minute im Gehäuse anstatt an dessen Querstange gelandet, hätten sich die Ustermer vielleicht die nervenaufreibende Schlussphase ersparen können. So aber musste man in dieser nicht nur den erneuten Ausgleich, sondern zweieinhalb Minuten vor der Sirene auch noch den sechsten Thuner Treffer hinnehmen. Es folgte der in solchen Fällen übliche Ablauf: Uster-Coach Simon Meier lud in der 59 Minute zum Timeout und liess sein Team anschliessend mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters auflaufen. Eher unüblich wurde das Risiko belohnt: 15 Sekunden vor der Schlusssirene hämmerte Klauenbösch ein Zuspiel Florian Bolligers tatsächlich zum 6:6-Ausgleich ins Netz.
Nach gut fünf Minuten beendete Marco Hurni Overtime und Partie mit dem Ustermer Siegtreffer zum 7:6 aus zentraler Abschlussposition. Den Assist liess sich Karlsson gutschreiben, der mit seinen vier Scorerpunkten zum Best Player der Zürcher Oberländer gewählt wurde, während die Thuner da insbesondere noch dem Pfostenschuss Jonas Ruchs in der 64. Minute nachtrauerten. Trotz des vielumjubelten Sieges an diesem Abend: Das Projekt Playoffqualifikation gestaltet sich mit dem gleichzeitigen Sieg von Chur Unihockey bei den Tigers Langnau an diesem Abend noch ein kleines Stück schwieriges als zuvor. Der Rückstand auf die beiden nun punktgleich auf den playoffberechtigten ersten beiden Tabellenplätzen liegenden Bündnern und Emmentalern beträgt bei noch vier ausstehenden Partien fünf Punkte.
UHC Uster : UHC Thun 7:6 n.V. (2:0, 1:3, 3:3, 1:0)
Buchholz, Uster. – 0 Zuschauer. – SR: Colacicco/Roth. – Tore: 4. Karlsson (Kulmala) 1:0. 20. Karlsson (Kulmala) 2:0. 23. Karlsson (Pražan) 3:0. 25. Ruch (Ammann) 3:1. 33. (33:00) Pluhar (Šimek) 3:2. 34. (33:17) Ruch (Körner) 3:3 45. (44:30) Reto Graber (Ammann) 3:4. 45. (45:00) Klöti (Ledergerber) 4:4. 49. Kulmala (Pražan) 5:4. 51. Remo Graber (Decasper) 5:5. 58. Zysset (Ruch) 5:6. 60. (59:45) Klauenbösch (Bolliger) 6:6. 66. Hurni (Karlsson). – Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Uster, 2 mal 2 Minuten gegen Thun. – Uster: Feiner; Wüst, Klöti; Zenger, Hurni; Bolliger, Schmuki; Gallati, Schmid, Stäubli; Pražan, Kulmala, Karlsson; Klauenbösch, Berweger, Suter; Altwegg, Ledergerber, Heierli, Büsser, Svatoš, Zimmermann. – 50. Lattenschuss Klauenbösch. 59. Timeout Uster. Uster von 58:20 bis 59:45 bei eigenem Ballbesitz ohne Torhüter. 64. Pfostenschuss Ruch (Thun). Uster ohne Beerli, Schläpfer, Zürcher, Helbling.
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