L-UPL: DANK SCHLUSSEFFORT NOCH EINEN PUNKT NACH HAUSE GEHOLT
Mit drei Toren in den sechs letzten Minuten retten sich die Ustermer im Gastspiel bei FB Thurgau in die Overtime. Dass man diese dann in Unterzahl beginnen muss, ermöglicht den Ostschweizern den 5:4-Siegtreffer im Powerplay.
Die Wettquoten zugunsten des UHC Uster standen zehn Minuten vor der Schlusssirene des dritten Spielabschnitts denkbar schlecht. Die Thurgauer hatten gerade eben nach einer längeren Druckphase, in der die Zürcher Oberländer über mehrere Minuten hinweg kaum einmal in Ballbesitz waren, auf 3:1 erhöht. Silas Fitzi hatte auf den zentral stehenden Thurgau-Topscorer Aaro Helin aufgelegt, der die freie Schusslinie zu nutzen wusste. Es war die logische Folge des stetig zunehmenden Drucks des Gastgebers im dritten Drittel, dem die Ustermer bis zu jenem Zeitpunkt nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hatten.
Im Grunde genommen war der Zweitorerückstand noch einigermassen schmeichelhaft, gingen die Hausherren in dieser bisweilen wilden und auch zuweilen ruppigen Partie etwas gar fahrlässig mit ihren Chancen um. Die Ustermer, in der Anfangsphase noch primär auf Ballkontrolle bedacht, liessen sich vom Offensivdrang der Thurgauer je länger je mehr anstecken, doch fehlte es generell an der Genauigkeit des Passspiels nach vorne und der letzten Konsequenz vor dem gegnerischen Gehäuse. Ausnahme bildete die 12. Minute, als Förderkaderspieler Tis Fischer die Zürcher Oberländer mit seinem L-UPL-Premierentor in Führung brachte. Die Gäste profitierten von einem Fehlzuspiel des Thurgauers Mika Hänni, das sich Assistgeber Johannes Wilhelmsson geschnappt hatte. Die Ostschweizer glichen aber nur knapp anderhalb Zeigerumdrehungen später durch Markus Sipronen aus und hätten gut und gerne mit einer Führung in die erste Pause gehen können. Allein in den letzten anderthalb Minuten boten sich den Ostschweizern drei Top-Chancen, zwei davon in Form eines 2:1-Überzahlkonters, wobei die Ustermer «Einzelkämpfer» Ted Nivestam (mit der Kelle) und Noel Knüsel (mit dem Fuss) jeweils das entscheidende Zuspiel unterbinden konnten. 30 Sekunden vor der Sirene benötigte es noch eine Grosstat des Ustermers Keepers Nicola Brütsch gegen den Thurgauer Luis Graf, um das Remis zu halten.
Den Ostschweizer Führungstreffer besorgte dann Sipronen kurz nach der Hälfte des Mitteldrittels, keine fünf Minuten nachdem Tis Fischer ebendiesem Sipronen den Ball abgeluchst hatte und zweimal knapp an Heimgoalie Oskari Fälden gescheitert war. Die beiden Zweiminutenstrafen gegen Uster im Mitteldrittel hatten keinen Konsequenzen, weil jeweils kurz nach Tobias Ledergerber (Stockschlag) respektive Albert Koskinen (überharter Körpereinsatz) auch ein Thurgauer auf die Strafbank geschickt wurde. Wie im Drittel davor liess das Heimteam auch in der Schlussphase des mittleren Spielabschnitts beste Torchancen ungenutzt: Captain Ramon Zenger zielte aus bester Position zu hoch und der Schuss von Janis Graf wurde von Timon Anderegg geblockt.
Zurück ins Drittel drei und zum vermeintlich vorentscheidenden 3:1 für den Gastgeber. Nachdem Brütsch mit einer Grosstat gegen Janis Graf den vierten Gegentreffer verhindert hatte, war es erneut am jungen Fischer, seine Teamkollegen und den Ustermer Anhang zum zweiten Mal an diesem Abend jubeln zu lassen. Und es kam noch besser: Nur 84 Sekunden später netzte Koskinen mit einem satten Schuss aus relativ engem Winkel von der Seitenbande aus zum 3:3-Auslgeich ein. Die Zürcher Oberländer Freude war allerdings von kurzer, konkret 78sekündiger Dauer. Dann entledigte sich vor dem Ustermer Gehäuse Sipronen mit einer Körperdrehung seines Bewachers und bezwang Brütsch zur erneuten Thurgauer Führung. Dies zwang den Ustermer Staff gut zwei Minuten vor der Sirene zum Timeout sowie den Ersatz von Goalie Brütsch durch einen sechsten Feldspieler. Und tatsächlich brachten die Zürcher Oberländer das Kunststück fertig, erneut den Ausgleich zu bewerkstelligen: Wilhelmsson bediente mit seinem dritten Assist des Abends den zentral vor dem Ostschweizer Gehäuse freistehenden Josia Pfister, der keine Mühe hatte, Fälden zu bezwingen.
Die Freude über den eher unerwarteten Gang in die Overtime wurde dann durch eine Aktion des an diesem Abend bisweilen etwas übermotivierten Koskinen getrübt, der sich praktisch mit der Schlusssirene die zweite Strafe in diesem Spiel wegen überharten Körpereinsatzes einfing. Die Ustermer zeigten in der Verlängerung zwar ein gutes Boxplay, doch zwei Sekunden vor Ablauf der Strafe zirkelte Sila Fitzi den Ball zum 5:4-Siegtreffer ins hohe Eck.
Part 2 des Ustermer Thurgau-Weekends und damit die sofortige Gelegenheit zur Revanche bietet sich bereits heute Sonntagabend, wenn in der Weinfelder «Paulihalle» um 17:00 Uhr die Viertelfinalpartie des Mobiliar Unihockey Cups zwischen den beiden Teams angepfiffen wird. Allein die Möglichkeit, erstmals seit der Saison 2007/08 in einen Cup-Halbfinal einzuziehen und damit nur noch einen Sieg vom Gang auf der ganz grossen Bühne entfernt zu sein, sollte Ansporn genug sein in den Zürcher Oberländer Reihen.
FB Thurgau – UHC Uster 5:4 n.V. (1:1, 1:0, 2:3, 1:0)
Sporthalle Paul Reinhart, Weinfelden. – Z: 440. – SR: Hohler/Koch. – Tore: 12. Fischer (Wilhelmsson) 0:1. 14. Sipronen (Zenger) 1:1. 33. Sipronen (Helin) 2:1. 50. Helin (Y. Fitzi) 3:1. 55. Fischer (Wilhelmsson) 3:2. 56. Koskinen (Y. Klöti) 3:3. 57. Sipronen (Zenger) 4:3. 59. Pfister (Wilhelmsson) 4:4. 62. S. Fitzi (Mariotti) 5:4. − Strafen: 2 mal 2 Minuten gegen Thurgau, 3 mal 2 Minuten gegen Uster. – Uster: Brütsch; Ledergerber, J.-L. Klöti; Nivestam, Anderegg; Burkhart, Knüsel; Y. Klöti, Koskinen, Karlsson; Hänseler, Wilhelmsson, Fischer; Meier, Pfister, Franzen; Kuhn, Günthard, Murer, Hug, Renner, Arnet. – 58. Timeout Uster. Uster von 57:53 bis 58:48 bei eigenem Bllbesitz mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters. 59. Timeout Thurgau. Uster ohne Anis (verletzt). Anderegg zum Ustermer Best Player gewählt.
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