L-UPL: DIE ELENDE 55. MINUTE
Der UHC Uster bleibt für seinen sehr engagierten Auftritt im Heimspiel gegen FB Köniz Bern unbelohnt. Mit einem Doppelschlag gut fünf Minuten vor der Schlusssirene vermag der zweifache Schweizermeister dieses Duell zweier Tabellennachbarn letztlich doch noch zu seinen Gunsten zu drehen.

Nach zweimaliger Zweitoreführung im Verlauf der bis dahin absolvierten Partie lag der UHC Uster gegen FB Köniz Bern im Schlussdrittel immerhin noch mit 4:3 in Front, als die Matchuhr in diese unselige 55. Minute überging. Diese war noch nicht zur Hälfte vorüber, als die Zürcher Oberländer den Gästen mit einem vorweihnächtlichen Präsent den Ausgleich ermöglichten: Joris Hänseler legte im eigenen Drittel von der Seitenbande aus quer zu dem in Vorwärtsbewegung befindlichen Timon Anderegg auf, der jedoch den Ball durchrollen liess. Davon profitierte der Bern-Finne Aaro Astala, der seinen Kollegen Vinz Burren bediente, der seinerseits unbedrängt zum Ausgleich einnetzen konnte. Doch damit nicht genug des Ungemachs: Die Ustermer schienen noch in einer Art Schockstarre, als sie sich nur kurz nach Wiederanpfiff vom Gegner viel zu einfach ausspielen liessen und diesem durch dessen Topscorer Jan Zaugg nur 26 Sekunden nach dem Ausgleich gleich noch den Führungs- ex aequo Siegtreffer ermöglichten. In der folgenden Schlussphase fehlte den Ustermern das Abschlussglück. Noch vor dem obligaten Timeout verpasste Filip Karlsson zweimal innerhalb von sieben Sekunden. Danach, mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Goalies, boten sich insbesondere auch noch Ted Nivestam und dem jungen Noel Hug Chancen, ihr Team in die Overtime zu retten. Am Ende stand jedoch die angesichts des Spielverlaufs äusserst schmerzhafte 4:5-Niederlage.
Es war von Anbeginn an eine äusserst unterhaltsame und chancenreiche Begegnung, die sich die beiden Mannschaften vor 375 Zuschauern in der Buchholz-Halle lieferten. Albert Koskinen brachte das ohne seinen Topscorer Daniels Jānis Anis − der Lette hatte sich im Training eine Verletzung zugezogen − auflaufende Heimteam in der achten Minute in Führung, nachdem ihm Yves Klöti, zuvor unbedrängt übers nahezu ganze Spielfeld marschiert, vor dem gegnerischen Tor den Ball mustergültig auf die Kelle gespielt hatte. Nach dem sehenswerten Backhandtreffer des Berners Tizian Nikles ins weite hohe Eck zu Beginn des zweiten Drittels war die Reihe wieder am Heimteam: Nur knapp zweieinhalb Minuten später liess Köniz-Keeper Lukas Genhart einen mässig starken Weitschuss Johannes Wilhelmssons passieren, weil ihm neben dem umtriebigen Tis Fischer auch noch zwei eigene Leute das Sichtfeld versperrt hatten. Und noch vor der zweiten Sirene besorgte Josia Pfister die erstmalige Zürcher Oberländer Zweitoreführung, wobei sich der an diesem Abend mit einer Klasseleistung aufwartende Ustermer Keeper Sebastian Kuhn mit einem weiten Auswurf den Assist gutschreiben liess. Und wäre davor Karlssons Hammerschuss ins Netz anstatt ans Lattenkreuz geflogen, hätte man gar mit drei Toren plus in die letzten 20 Minuten starten können.
Auch im Schlussdrittel war nach dem frühen Anschlusstreffer der Gäste wiederum Pfister für die Wiederherstellung des Zweitorevorsprungs besorgt, nachdem Timo Renner einen langen Pass aus dem eigenen Drittel der Bande entlang zu Karlsson gespielt und dieser den Ball quer in den Lauf des Torschützen gelegt hatte – der Spielzug des Abends. Schade nur, gelang den Bernern keine zwei Zeigerumdrehungen später bereits wieder der Anschlusstreffer. Und dann kam ja eben noch diese Minute 55 …
Auf Berner Seite wird man angesichts des doch vorhandenen Chancenplusʼ von einem letztlich verdienten Sieg sprechen. Die Ustermer dürfte die Niederlage vor allem deshalb sehr wurmen, weil man mit einer ausserordentlich geschlossenen Teamleistung und der mannschaftsdienlichen Spielweise jedes einzelnen Akteurs beinahe die gesamte Partie hinweg imstande gewesen war, dem vor allem dann im Schlussdrittel massiv zunehmenden Druck der Gäste Paroli zu bieten. Bestes Beispiel ist die grosse Zahl der geblockten Abschlussversuche der Berner. Egal ob der altgediente Captain Tobias Ledergerber oder der junge Förderkaderspieler Timo Renner, Söldner Ted Nivestam oder der gewohnt furchtlose Noel Knüsel, der erfahrene Jean-Luc Klöti oder die jungen Timon Anderegg und Joris Hänseler – sie alle waren sich nicht zu schade, immer wieder noch diesen einen Schritt mehr zu gehen, um einen möglichen Torerfolg des Gegners zu verhindern. Und dann war da noch dieser Sebastian Kuhn im Ustermer Gehäuse, der die Spieler von FB Köniz Bern zumindest 54 Minuten lang nahezu verzweifeln liess. Insbesondere der Berner Nationalspieler Jan Zaugg lief höchste Gefahr, nächtens von einem Alptraum in Form einer maskierten, schwarz-grünen und mit der Zahl 36 auf dem Rücken gekennzeichneten Gestalt heimgesucht zu werden. Dieser Bedrohung vermochte er sich dann aber doch im x-ten Versuch mit seinem entscheidenden Torerfolg zum 5:4-Sieg zu entziehen.
UHC Uster – FB Köniz Bern 4:5 (1:0, 2:1, 1:4)
Buchholz, Uster. – Z: 375. – SR: Britschgi/Gasser. – Tore: 8. Koskinen (Y. Klöti) 1:0. 25. Nikles (Astala). 27. Wilhelmsson (Nivestam) 2:1. 37. Pfister (Kuhn) 3:1. 46. Rottaris (Ruh) 3:2. 49. Pfister (Karlsson) 4:2. 50. Poffet (Haldemann) 4:3. 55. (54:26) Burren (Astala) 4:4. 55. (54:52) Zaugg (Rottaris) 4:5. − Strafen: keine gegen Uster, keine gegen Köniz Bern. – Uster: Kuhn; Renner, Ledergerber; Nivestam, Anderegg; Knüsel, J.-L. Klöti; Y. Klöti, Koskinen, Karlsson; Hänseler, Wilhelmsson, Fischer; Burkhart, Pfister, Franzen; Andersson, Murer, Hug, Meier, Arnet. – 28. Lattenschuss Karlsson. 58. Timeout Uster. Uster ab 57:25 bei eigenem Ballbesitz mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters. Uster ohne Anis (verletzt). Kuhn zum Ustermer Best Player gewählt.
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