L-UPL: UM DIE VERDIENTE ERNTE GEBRACHT
Der UHC Uster wandelt in Zug einen 0:3-Rückstand in eine 5:3-Führung um, kann auch auf den Zuger Ausgleich nochmals reagieren, lässt sich dann aber in der Schlussminute erst die Butter und dann auch noch die Brotscheibe vom Teller nehmen.
Nichts verdeutlichte den Ustermer Gemütszustand nach der Schlusssirene wohl besser, als Keeper Nicola Brütsch, der wutentbrannt seinen Goaliehelm auf den Boden des Hallenbodens schmetterte. Mit 5:3 hatte man zehn Minuten vor Schluss noch geführt, mit einem 6:5-Vorsprung war man in die letzte Spielminute gegangen – und stand am Ende trotzdem als unverdienter Verlierer und damit in der Tabelle als noch einziges punkteloses Team da.
Zur ersten Drittelspause hätten noch nicht viele der 228 Zuschauer in der Dreifachsporthalle der Zuger Kantonsschule auf den UHC Uster als möglichen Sieger gewettet. 0:3 lagen die Zürcher Oberländer zu jenem Zeitpunkt zurück. Die Zuger hatten das Score bereits vier (!) Sekunden nach dem Anpfiff eröffnet, als der schwedische Starneuzugang Nilsberth ein kurzes Freistosszuspiel beim Anspielpunkt auf der Mittellinie ins Ustermer Netz spedierte. Hätte Brütsch in Minute 13 nicht eine Paradenserie gegen die Zuger Offensive hingelegt, der Rückstand nach dem ersten Drittel wäre noch höher ausgefallen. Im mittleren Spielabschnitt drehte dann aber der Wind in dieser sehr körperbetont geführten und, für die Zuschauer ziemlich spektakulär, von beiden Teams primär stark offensiv ausgerichteten Partie, in der die Gäste ab dem dritten Gegentreffer ihre Kräfte auf zwei Linien konzentrierten. Schmuki war mit einem Lauf über das ganze Feld hinweg plus souveränem Abschluss im Alleingang für den ersten Ustermer Treffer besorgt. Patrik Dóža zeichnete mit einer Doublette für den ausgeglichenen 3:3-Spielstand nach 40 Minuten verantwortlich.
Genauso erfreulich ging es im Schlussdrittel vorerst weiter: Wiederum Dóža und fünf Minuten später Claudio Schmid brachten die Zürcher Oberländer 5:3 in Front, während die Zuger, wie im Drittel zuvor, kaum einmal gefährlich vor Brütsch auftauchten. Zehn Minuten vor Spielende nutzten die Zentralschweizer dann eine Bankstrafe gegen Schmid zum 4:5-Anschlusstreffer und erzielten keine anderthalb Minuten später auch noch den Ausgleich. Das Ustermer liessen sich dadurch jedoch keineswegs aus der Ruhe bringen, im Gegenteil: 90 Sekunden später eroberte Dóža den Ball in der Zuger Platzhälfte, legte rüber auf Schmid, und die Zürcher Oberländer lagen wieder in Front. Und dann kam da jene unglückselige Schlussminute, die nochmals alles auf den Kopf stellen sollte. Den 6:6-Ausgleichstreffer erzielte das Heimteam 31 Sekunden vor der Sirene mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters. 59:42 zeigte die Hallenuhr an, als Åkerlund von hinter dem Tor kommend den Ball irgendwie zwischen Pfosten und Brütsch über die Linie drückte.
«Das ist natürlich enorm enttäuschend», resümierte UHCU-Captain Tobias Ledergerber wenig überraschend nach der Partie. «Schon am Tag zuvor gegen Malans wäre mehr möglich gewesen und heute ist das am Schluss extrem unglücklich gelaufen für uns.» Besteht die Gefahr, dass nach vier Niederlagen zum Saisonstart und einer Partie wie dieser in Zug Spuren auf mentaler Ebene zurücklassen? «Das denke ich nicht. Wir waren heute im zweiten und dritten Drittel das bessere Team, basierend auf einer grossmehrheitlich guten Defensive. Legen wir diese Performance über 60 Minuten aufs Parkett, kommen auch die Punkte.»
Zug United : UHC Uster 7:6 (3:0, 0:3, 4:3)
Dreifachsporthalle Kantonsschule, Zug. – Z: 228. – SR: Schädler/Preisig. – Tore: 1. (0:04) Nilsberth (Larsson) 1:0. 12. Åkerlund (Arnold) 2:0. 15. Eggimann (Schürch) 3:0. 25. Schmuki 3:1. 27. Dóža (Ledergerber) 3:2. 39. Dóža (Pražan) 3:3. 41. Dóža (Schmuki) 3:4. 47. Schmid (Bolliger) 3:5. 51. Hallén (Larsson) 4:5. 53. Nilsberth (Hallén) 5:5. 54. Schmid (Dóža) 5:6. 60. (59:25) S. Nigg (Nilsberth) 6:6. 60. (59:42) Åkerlund (Hallén) 7:6. – Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Zug, 2 mal 2 Minuten gegen Uster. – UHC Uster: Brütsch; Ledergerber, Schmuki; Hänseler, Klauenbösch; Bolliger, J.-L. Klöti; Pfister, Schmid, Dóža; Pražan, Kulmala, Karlsson; Gallati, Zimmermann, Arnet; Lemke, Thalmann, Schläpfer, Stüssi, Anis, Y. Klöti. – 37. Pfostenschuss Stocker (Zug). 58. Timeout Zug. Zug von 57:47 bis 59:29 bei eigenem Ballbesitz ohne Torhüter. 60. (59:42) Timeout Uster. Uster ab 59:42 bei eigenem Ballbesitz ohne Torhüter. Uster ohne Hurni. Pfister im ersten Drittel verletzt ausgeschieden. Schmuki zum Ustermer Best Player gewählt.
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