Beide Teams konnten ohne Druck in diese letzte Partie der Qualifikation 2022/23 steigen; ein Vorstossen der Tigers auf den mit Playoff-Heimvorteil verbundenen vierten Tabellenrang war tordifferenzbedingt unrealistisch, und das Mittun des UHC Uster in den Playouts schon länger Tatsache. Wie oft bei einem Spiel unter solchen Bedingungen ergeben sich bisweilen gewisse offensive Freiheiten. In der Frühphase des ersten Drittels wusste dies vor allem das Ustermer Duo Markus Kulmala und Daniels Jānis Anis zu nutzen, das die Gäste zweimal in Front brachte, jeweils mit dem Finnen als Torschützen und dem Letten als Assistgeber. Aber die Emmentaler schlugen in Form eines ebenso gut harmonierenden Spielerpaars zurück: zwei Vorlagen Marc Gerbers verwertete beide Male Matteo Steiner zur 3:2-Pausenführung des Heimteams.

Nur gerade acht Sekunden nach Wiederanpfiff stellte Simon Schläpfer mit seinem ersten Saisontreffer den Gleichstand wieder her. Nach dem erneuten Führungstor der Tigers überstanden die Zürcher Oberländer dann nicht nur eine zweiminütige Unterzahl, sondern bewerkstelligten durch eine erneute finnisch-lettische Co-Produktion noch vor der zweiten Pause sogar den erneuten Ausgleich, wobei sich diesmal Anis als Torschütze feiern lassen konnte.

Der Ustermer Torjubel hallte auch im Schlussdrittel durch die Espace-Arena in Biglen: Erst brachte Yves Klöti die Gäste wieder in Front, und in der Schlussphase sorgte Marco Klauenbösch mit einem Doppelschlag für die zwischenzeitliche – und wie sich zeigen sollte vorentscheidende – 7:4-Führung der Zürcher Oberländer. Nach dem folgenden Timeout des Heimteams machte dessen Torhüter einem sechsten Feldspieler Platz, worauf die Emmentaler in den verbleibenden viereinhalb Spielminuten tatsächlich noch bis auf einen Treffer an die Ustermer herankamen, den Ausgleich aber nicht mehr bewerkstelligen konnten.

So feierte der UHC Uster zum Abschluss der Quali auch dank einiger Big Saves von Goalie Nicola Brütsch den sechsten Sieg, muss sich nun aber darauf einstellen, dass in den kommenden Playout-Begegnungen wieder eine andere Gangart gefahren wird. Gegner wird Floorball Thurgau sein, das heute Abend das Duell um einen Playoffplatz gegen Alligator Malans mit 2:7 verloren hat. Auf den ersten Ustermer Blick keine schlechte Affiche, hatte man gegen die Thurgauer neben dem Heimspiel von gestern Abend im letzten November auch die Ausswärtspartie gewinnen können. Spielerisch agierten die beiden Teams allerdings beide Male auf Augenhöhe, was eine sehr intensive Serie erwarten lässt.

 

UH Tigers Langnau : UHC Uster 6:7 (3:2, 1:2, 2:3)

Espace-Arena, Biglen. – Z: 335. – SR: Bühler/Bühler. – Tore: 4. Kulmala (Anis) 0:1. 6. Svensson (Rentsch) 1:1. 10. Kulmala (Anis) 1:2. 12. M. Steiner (Gerber) 2:2 18. M. Steiner (Gerber) 3:2. 21. Schläpfer (Y. Klöti) 3:3. 27. Gerber (Siegenthaler) 4:3. 39. Anis (Kulmala) 4:4. 46. Y. Klöti (Schläpfer) 4:5. 54. Klauenbösch (Ledergerber) 4:6. 56. Klauenbösch (Arnet) 4:7. 57. Kropf (Rentsch) 5:7. 59. Lauber (S. Steiner) 6:7. – Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Tigers, 3 mal 2 Minuten gegen Uster. – UHC Uster: Brütsch; Anderegg, Schmuki; Bolliger, Ledergerber; Kreienbühl, J.-L. Klöti; Schläpfer, Karlsson, Y. Klöti; Klauenbösch, Kulmala, Anis; Gallati, Burkhart, Arnet; Lemke, Thalmann, Blaser. – 56. Timeout Tigers. Tigers ab 55:27 bei eigenem Ballebsitz mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters. Uster ohne Hurni, Stüssi, Dóža, Zimmermann, Schmid, Pfister und Hänseler (alle verletzt) sowie Helbling (krank) und Pražan (gesperrt). Brütsch zum Ustermer Best Player gewählt.

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