L-UPL: USTER STELLT SICH SELBST EIN BEIN
Ausgerechnet in der Ustermer Buchholz-Halle feiert Tabellen-Dauerschlusslicht Chur Unihockey mit einem 8:5-Erfolg den ersten Sieg überhaupt im zwölften Spiel dieser Saison. Zusätzlich zu ihrem guten Auftritt durften die Bündner an diesem Abend auch auf die Unterstützung des UHC Uster zählen, der sich dabei hinsichtlich Playoff-Qualifikation schon früh in der Rückrunde in grössere Bedrängnis bringt.
Das Desaster an diesem Mittwochabend nahm kurz nach Spielmitte seinen Lauf. Nur zweieinhalb Minuten nach dem Churer Ausgleich zum 3:3 durch Veltšmíd brachte Timon Günthard bei einem Konter der Bündner den Richtung Ustermer Tor ziehenden Yanik Castelberg zu Fall. Dies gab dem Churer Topscorer Östholm die Gelegenheit, per Penalty den Führungstreffer für die Gäste zu erzielen, was er sich nicht entgehen liess. Der bezwungene Uster-Keeper Nicola Brütsch liess sich dadurch zur Unbeherrschtheit hinreissen, den im Netz gelandeten Ball in Richtung des jubelnden Churer Spielerpulks zu werfen, was die Referees mit einer Zehn-Minuten-Strafe und begleitender Zweiminutenstrafe wegen unsportlichen Benehmens bestraften. Anders als bei einer reinen Zweiminutenstrafe muss der Torhüter in einem solchen Fall persönlich auf der Strafbank Platz nehmen und darf sich nicht durch einen Feldspieler vertreten lassen.
Als direkte Folge kam U21-Keeper Yanick Richina zu seinem L-UPL-Debüt, weil Brütschs üblicher Goaliekollege Sebastian Kuhn immer noch verletzt ist. Es war der vielzitierte Sprung ins kalte Wasser. Es dauerte gerade mal 28 Sekunden, bis der bedauernswerte 20-Jährige ein erstes Mal hinter sich greifen musste, weil die Bündner auch das dem Penalty folgende Powerplay zu nutzen wussten. Ein Schock für die zuvor mit 2:1 beziehungsweise 3:2 in Front gelegenen Zürcher Oberländer. Allerdings hatte das Heimteam dem Gegner schon in den ersten 30 Spielminuten infolge ungenauer Zuspiele mehrfach Konterchancen eröffnet und damit auch die Möglichkeit, die zweimalige Ustermer Führung wieder wettzumachen.
Nun: Wie würde das Ustermer Team reagieren? Vorerst erfreulich: Eine zweiminütige Überzahl zu Beginn des Schlussdrittels verwertete Claudio Schmid mittels eines sehenswerten Weitschusses zum Anschlusstreffer. In der weiteren Folge, in der Brütsch nach Ablauf seiner Strafe übrigens auf der Spielerbank Platz nahm und Richina weiter im Ustermer Gehäuse verblieb, konnten die Zürcher Oberländer den Gegner vermehr unter Druck setzen und auch Abschlusschancen kreieren. Die besten davon hatte Marcel Arnet nach einem kapitalen Bock des Bündners Mettler direkt vor dem Churer Tor, aber dessen Goalie Reich parierte. Doch wie aus dem Nichts landete der Ball dann in der 50. Minute nach einem Schlenzer von der Seitenbande durch Luca Castelberg erneut im Netz hinter Richina. Usters Schmid hingegen traf im kurz darauffolgenden Powerplay nur den Pfosten. Das unausweichliche Timeout mit anschliessender Herausnahme des Goalies drei Minuten vor Spielende für einen sechsten Feldspieler brachte zwar noch drei Tore in der Schlussminute, worunter sich jedoch zwei Bündner Empty-Netter befanden.
UHC Uster : Chur Unihockey 5:8 (2:1, 1:4, 1:3)
Buchholz, Uster. – Z: 219. − SR: Anderegg/Röder. – Tore: 5. Kunz (Stucki) 0:1. 9. Schmid (Alatorvinen) 1:1. 11. Schmuki (Pfister) 2:1. 28. Stucki (Kunz) 2:2. 32. (31:51) Anis (J.-L. Klöti) 3:2. 33. (32:06) Veltšmíd (Rieder) 3:3. 35. (34:28) Östholm 3:4. 35. (34:46) Y. Castelberg (Östholm) 3:5. 42. Schmid (Pfister) 4:5. 50. L. Castelberg (Kunz) 4:6. 60. (59:37) Amato (Reich) 4:7. 60. (59:53) Alatorvinen (Pfister). 60. (59:57) Y. Castelberg (Amato) 5:8. – Strafen: 2 mal 2 Minuten plus 1 mal 10-Minuten (Brütsch) gegen Uster, 3 mal 2 Minuten gegen Chur. − Uster: Brütsch (ab 35. Richina); Schmuki, Günthard; Kauppinen, Anderegg; J.-L. Klöti, Kreienbühl; Ledergerber, Schmid, Pfister; Klauenbösch, Alatorvinen, Karlsson, Gallati, Chrétien, Anis; Stüssi, Homberger, Arnet, Y. Klöti, Franzen. – 55. Pfostenschuss Schmid. 58. Timeout Uster. Uster ab 57:04 bei eigenem Ballbesitz mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Torhüters. Uster ohne Kuhn und Stiehl. Günthard zum besten Ustermer Best-Player gewählt.
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