Zwar vermochte Captain Raphael Berweger nur zwölf Sekunden später den Anschlusstreffer zum 6:7 zu realisieren, doch jener siebte Treffer der St. Galler in der 53. Spielminute war dann doch jener eine zuviel. Auf äusserst unglückliche Art und Weise zustandegekommen – WaSa-Topscorer Michael Schiess reagierte am schnellsten, als ein abgelenkter Ball aus grosser Höhe, und ausserhalb des Sichtfelds aller Beteiligten, direkt vor das Ustermer Gehäuse fiel und scorte sein drittes Goal des Abends – war es letztlich jenes Gegentor, das die Ustermer dazu zwang, in der zweitletzten Minute alles auf eine Karte zu setzen und den Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler auszutauschen. Dass dieser Versuch im achten und alles entscheidenden Treffer des Heimteams resultierte, war dann auf einen groben Schnitzer vor direkt vor dem eigenen, leeren Tor zurückzuführen.

Wer gedacht hatte, dass bei den beiden Teams angesichts der Wichtigkeit dieser Partie zum Auftakt in erster Linie mal defensive Vorsicht, Geduld und Behutsamkeit im Umgang mit dem Ball  angesagt sein würde, sah sich getäuscht – schwer. Offensives Spektakel war angesagt. Die Tore fielen im ersten Spielabschnitt trotz der frühen Jahreszeit wie dir reifen Früchte, deren acht insgesamt, jeweils vier auf beiden Seiten, wobei Martin Pražans Sololauf und Schuss ins rechte hohe Eck zum 4:4 das sehenswerteste davon war, erzielt im Überzahlspiel. Auch nach dem zweiten Drittel und jeweils einem weiteren Treffer war das Resultat ausgeglichen, allerdings hatten die Ostschweizer die Ustermer nun vermehrt etwas unter Druck setzen können.

Den so wichtigen Führungstreffer im Schlussabschnitt vermochte dann, nicht ganz entgegen des Spielverlaufs, das Heimteam zu erzielen, wobei das 6:5 zugegebenermassen aus einem wirklich sehenswerten Spielzug zustandekam. Dass Uster-Keeper Janik Feiner daraufhin Yannick Altwegg Platz machen musste, hatte allerdings nicht etwa mit einer fragwürdigen Leistung seiner Person zu tun, sondern damit, dass sich die Nummer 1 beim Gegentreffer an der linken Schulter verletzt hatte. Altwegg machte seine Sache übrigens gut, insbesondere in der 51. Spielminute, als er innert 30 Sekunden zwei Riesenchancen der Ostschweizer zunichte machte.

So brutal kann der Sport sein: Hätte ein einziger Punkt die vor dieser letzten Partie der Challenge Round auf dem ersten Tabellenplatz liegenden Ustermer in die Playoffs gebracht, bedeutet die Niederlage nach 60 Minuten das sofortige Saisonende für die Zürcher Oberländer, denn neben Waldkirch-St. Gallen zogen auch noch die Tigers Langnau durch ihren 6:3-Erfolg gegen Ad Astra Sarnen an ihnen vorbei. Da es in dieser Saison keine Ab- und Aufsteiger gibt, entfallen die Playouts.

Frühzeitige Ferien also, auf die UHCU-Captain Berweger allzu gerne verzichtet hätte. Aber: «Letztlich haben die St. Galler heute zwei Tore mehr geschossen als wir. Wir hatten einen guten Start bis zur 3:1-Führung und waren nach zwei Dritteln auch immer noch im Gameplan. Schade hatten wir am Ende mit einem Feldspieler mehr keine wirkliche Möglichkeit, den Ausgleich noch zu erzielen. Es ist schwierig zu sagen, an was es heute gelegen hat, vielleicht war WaSa einfach auch das glücklichere Team an diesem Abend.»

 

UHC Waldkirch-St. Gallen : UHC Uster 8:6 (4:4, 1:1, 3:1)

Sporthalle Tal der Demut, St. Gallen. – 0 Zuschauer. – SR: Büschlen/Brunner. – Tore: 4. Pražan (Zenger) 0:1. 6. (5:14) Stäubli (Ledergerber) 0:2. 6. (5:25) M. Schiess (von Pritzbuer) 1:2. 7. (6:01) Bolliger (Berweger) 1:3. 11. von Pritzbuer 2:3. 16. Saarinen (Eschbach) 3:3. 18. Gross (Alder) 4:3. 19. Pražan (Kulmala) 4:4. 24. Ro. Chiplunkar (Jordan) 5:4. 37. Zimmermann (Stäubli) 5:5. 42. M. Schiess (Jordan) 6:5. 53. (52:05) M. Schiess (Jordan) 7:5. 53. (52:17) Berweger (Suter) 7:6. 59. Mittelholzer 8:6. – Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen WaSa, 2 mal 2 Minuten gegen Uster. – Uster: Feiner (ab 42. Altwegg); Hurni, Zenger; Bolliger, Schmuki; Ledergerber, Klöti; Pražan, Kulmala, Karlsson; Klauenbösch, Berweger, Suter; Gallati, Zimmermann, Stäubli; Wüst, Heierli, Schläpfer, Schmid, Svatoš. – 9. Wellauer (WaSa) fällt verletzt aus. 39. Tor von M. Schiess (WaSa) wegen hohen Stocks aberkannt. 59. Timeout Uster. Uster ohne Beerli, Zürcher, Büsser, Helbling.

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