Es gibt diese Spiele, die einen fassunglos und an Recht und Gerechtigkeit zweifelnd zurücklassen. Die Partie vom Samstagabend zum Start der Saison 2020/21 in Maienfeld gegen den UHC Alligator Malans war eine solche. Der UHC Uster spielte von Beginn an frisch und frech auf, brachte den Gegner mehrmals mit seiner schnellen Angriffsauslösung und den weiten Zuspielen in die Spitze in Verlegenheit und vermochte bei Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung die Konter der Malanser durch eine äusserst solidarische Spielweise zumeist schon unterbinden, bevor überhaupt eine richtige Torchance für das Heimteam resultierte. Einziger Wermutstropfen im ersten Drittel war, dass Markus Kulmala einen Penalty nicht an Alligator-Keeper Wittwer vorbeibrachte.

Im Mitteldrittel reüssierten die Ustermer dafür gleich dreimal. Auf die Treffer von Florian Bolliger und Simon Suter vermochten die Bündner zwar noch zu antworten, beide Male mittels Powerplaytreffer, in einem Fall bei angezeigter Strafe, auf jenen von Marco Klauenbösch in der 35. Minute jedoch vorerst nicht mehr. Obwohl die Alligatoren im Schussdrittel den Druck etwas erhöhten, blieb es vor Uster-Keeper Janik Feiner meist ungefährlich, und die Gäste liefen kaum Gefahr, ihre Führung einzubüssen – bis zur elenden 55. Minute, als die Uhr bei 54:32 stehenblieb, weil die Referees zum grossen Entsetzen der Zürcher Oberländer eine Zweiminutenstrafe gegen Filip Karlsson wegen Heben des Stocks gepfiffen hatten. Hinzu kam dann noch eine weitere gegen den UHCU-Staff, der seine Meinung zu diesem Entscheid etwas gar nachdrücklich zu Gehör gebracht hatte.

Kurz und nicht gut: Die Malanser nutzten die Überzahl innert 23 Sekunden zu zwei Toren und lagen damit viereinhalb Minuten vor Spielende plötzlich 4:3 in Führung. Als ob dies nicht gereicht hätte, folgte eine knappe Minute vor der Schlusssirene der nächste Schlag in die Ustermer Magengrube, als der vermeintliche Ausgleichstreffer Suters nach kurzzeitiger Verwirrung auf dem Feld von den Schiedsrichtern aberkannt wurde, da das Spiel Sekundenbruchteile zuvor unterbrochen worden war. Dass die Bündner den Zürcher Oberländer Hader in der Schlussminute noch zu zwei weiteren Treffern, den letzten durch den Ex-Ustermer Romano Schubiger, nutzen konnten, spielte dann auch keine grosse Rolle mehr. Fazit: Der UHC Uster war an diesem Abend das bessere Team, und es machte zweieinhalb Drittel Riesenspass, dieser Mannschaft zuzuschauen – und am Ende stand man mit leeren Händen da.

 

UHC Alligator Malans : UHC Uster 6:3 (0:0, 2:3, 4:0)

Sporthalle Lust, Maienfeld. – SR: Büschlen/Brunner. – Tore: 24. Bolliger (Ledergerber) 0:1. 26. Buchli (Berry) 1:1. 29. Suter (Berweger) 1:2. 34. (33:28) Berry (Hartmann) 2:2. 35. (34:10) Klauenbösch (Kulmala) 2:3. 56. (55:14) Braillard (Camenisch) 3:3. 56. (55:37) Berry (Braillard) 4:3. 60. (59:07) Buchli (Vetsch) 5:3. 60. (59:14) R. Schubiger (Schmid) 6:3. – Strafen: 1 mal 2 Minuten plus 1 mal 10 Minuten (Nett) gegen Malans, 4 mal 2 Minuten gegen Uster. – UHC Uster: Feiner; Berweger, Bolliger; Heierli, Pražan; Ledergerber, Klöti; Klauenbösch, Kulmala, Suter; Beerli, Helbling, Karlsson; Gallati, Zimmermann, Schläpfer; Brütsch, Stäubli, Hurni, Wüst, Büsser, Schmid. – 13. Wittwer (Malans) hält Penalty von Kulmala. 59. Timeout Uster. Brütsch während den Unterzahlsituationen von 31:44 bis 33:28 und 54:32 bis 55:14 für Feiner im Tor. Uster ab 58:21 bei eigenem Ballbesitz ohne Torhüter.

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