USTER BLEIBT 2022 WEITER OHNE PUNKTE
Der Januar 2022 kann in den Vereinschroniken des UHC Uster definitiv unter dem Kapitel «für die Tonne» abgelegt werden. Am Samstagabend verspielen die Zürcher Oberländer in einer intensiv und mit hohem Tempo geführten Partie bei den Tigers Langnau einen Dreitorevorsprung und verlassen am Schluss zum dritten Mal in Folge das Spielfeld als Verlierer.
Wie bereits in der Partie zwei Tage zuvor in Chur gelang Filip Karlsson in der Espace-Arena zu Biglen wiederum mit einem schönen Schlenzer der frühe Führungstreffer für die Ustermer. Dieser war dann allerdings Initialzündung für eine massive, rund zehnminütige Druckphase des Heimteams, in der sich die Zürcher Oberländer bei ihrem Keeper Nicola Brütsch bedanken konnten, dass die Emmentaler nicht (einges) mehr als den Ausgleichstreffer zustandebrachten. Dieser war aus Gästesicht eher unglücklich, da der Ball aus einem Zweikampf von hinter der verlängerten Torlinie direkt auf die Schaufel des Torschützen Thomas Gfeller gefallen war. Die Partie bewahrte in ihrem weiteren Verlauf das im Vergleich zur Begegnung am Donnerstagabend gegen Chur sichtlich um einiges höhere Tempo, das sich sinnbildlich fast mit einem Formel-1-Rennen nach einer gediegenen Oldtimerfahrt darstellen liess. Und die Ustermer steuerten den Rennwagen vorerst gut über die Piste: Nachdem Markus Kulmala in Minute 13 noch eine Topchance liegen gelassen hatte, besorgten Martin Pražan nach einem Freistoss und Florian Bolliger im Powerplay bis zum ersten Pausentee die zwischenzeitliche 3:1-Führung.
Auch das Mitteldrittel liess sich für die Gäste gut an. 50 Sekunden nach einem Lattenknaller von UHCU-Topscorer Claudio Schmid erzielte Karlsson kurz nach Spielmitte den vierten Zürcher Oberländer Treffer. Das Ustermer Desaster fand seinen Prolog dann allerdings gut drei Minuten vor der zweiten Pause, als Tigers-Topscorer Marc Oliver Gerber zu viel Zeit gelassen wurde, sich vor Brütschs Gehäuse mit dem Ball an der Schaufel in Stellung zu bringen, um den Ball sicher im Netz zu versenken.
Der Ustermer Plan, den nun wieder mit aufgeladenem Selbstvertrauen ins Schlussdrittel steigenden Emmentalern den Schneid mittels Umstellung auf zwei Linien abzukaufen, pulverisierte sich nach nur 57 Sekunden, als Tigers-Captain Simon Steiner den 3:4-Anchlusstreffer erzielen konnte. Dieser gab dem Heimteam sichtlich noch zusätzlichen Auftrieb, während die Ustermer in der Folge bemüht waren, etwas mehr Ruhe ins Spiel zu bringen. Der Ausgleichstreffer in Form eines von Rentsch sicher verwandelten Penaltys konnte damit nicht verhindert werden. Die guten Abschkussmöglichkeiten hielten sich in der Folge etwa die Waage, bis vier Minuten vor Spielende der ansonsten einwandfrei aufspielende Brütsch nach einem Schuss von Gerber den Ball nicht zu fassen kriegte, worauf Simon Lauber zum 5:4-Siegtreffer einschieben konnte. Der Zürcher Oberländer Versuch, sich mit einem sechsten Feldspieler anstelle des Goalies noch in die Verlängerung zu retten, blieb ohne Erfolg, weil die Abschussversuche jeweils entweder zu zentral auf Tigers-Keeper Roman Becks Bauchnabel gezirkelt waren oder frühzeitig geblockt wurden.
«Bis zum zweiten Langnauer Tor hatten wir das Spiel im Griff», bilanzierte UHCU-Captain Tobias Ledergerber nach der Partie. Was lief dann schief? «Wir wussten, dass sie zum Start des letzten Drittels mit viel Druck kommen würden, haben das in der Pause auch angesprochen und hätten eigentlich auch ein Rezept dagegen gehabt; bei der Umsetzung hats dann leider halt gehapert. Das darf eigentlich nicht passieren, aber in den ersten fünf Minuten des dritten Spielabschnitts waren wir echt am Schwimmen.»
Folge der Niederlage im Emmental ist, das sich der UHC Uster vier Runde vor Ende der Qualifikation auf dem neunten Tabellenrang wiederfindet. Worauf muss nun für die Schlussphase das Hauptaugenmerk gelegt werden? Ledergerber: «Wir müssen uns auf das fokussieren, was wir gut können und viel öfters unsere Konter fahren.» Diesen Eindruck teilt auch der in Abwesenheit von Simon Meier verantwortliche Coach an der Bande, Jürg Kihm. «Wir müssen unbedingt unser Transitionspiel wieder mehr einbringen.» Und das kurze Fazit zur Niederlage gegen die Tigers: «Zuviele kleine Fehler hinten, in der Mitte sowie vorne.»
UH Tigers Langnau : UHC Uster 5:4 (1:3, 1:1, 3:0)
Espace-Arena, Biglen. – Zuschauer: 221. – SR: Gasser/Britschgi. – Tore: 2. Karlsson (Klauenbösch) 0:1. 10. Gfeller (Gerber) 1:1. 15. Pražan (Dóža) 1:2. 16. Bolliger (Dóža) 1:3. 31. Karlsson (Kulmala) 1:4. 37. Gerber (Gfeller) 2:4. 41. S. Steiner (Nyh) 3:4. 51. Rentsch 4:4. 57. Lauber (Gerber) 5:4. – Strafen: 1 mal 2 Minuten gegen Langnau, 1 mal 2 Minuten gegen Uster. – Uster: Brütsch; Ledergerber; Schmuki; Bolliger, Hurni; Homberger, J.-L. Klöti; Pražan, Schmid, Dóža; Klauenbösch, Kulmala, Karlsson; Zürcher, Zimmermann, Anis; Kuhn, Thalmann, Sutter, Arnet, Y. Klöti. – 30. Lattenschuss Schmid. 58. Timeout Uster. Uster ab 57:44 bei eigenem Ballbesitz ohne Torhüter. Uster ohne Helbling, Deola und Schläpfer. Karlsson zum Ustermer Best Player gewählt.
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